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Das Wort „Beta-Mann“ ist in aller Munde. Häufig wird es in Verbindung gebracht mit Männern, die übertrieben schüchtern und so langweilig sind, dass sich niemand mit ihnen wirklich gerne unterhält. Entspricht ein Mann dem typischen Cliché eines Beta-Mannes, denkt man häufig, dass er ein langweiliger Loser ist, der Angst vor Frauen hat und dabei zusieht, wie er in der realen Welt die Rolle eines Fußabtreters spielt. Während manch anderer Mann damit beschäftigt ist, Risiken einzugehen und das Leben in vollen Zügen zu genießen, ist der Beta-Mann jemand, der sich von den Meinungen anderer leiten lässt und panische Angst davor hat, aus seiner Komfortzone herauszukommen.

Obwohl es oftmals stimmt, dass solche Männer schwache Weicheier sind, die um jeden Preis versuchen, es allen recht zu machen, ignoriert diese oberflächliche Definition des Wortes oftmals die tiefere Bedeutung, die in Wirklichkeit dahintersteckt. Und das ist ein großes Problem.

In diesem Artikel möchte ich klarstellen, was es bedeutet, ein typischer Beta-Mann zu sein und warum der von der Gesellschaft häufig propagierte, ideale Lifestyle viele Männer davon abhält, ein wirklich glückliches und erfülltes Leben zu führen.

Im Nachfolgenden werde ich darauf eingehen, was den Mythos des Beta-Mannes ausmacht und die wahren Gründe nennen, warum Betaverhalten nicht nur für den Praktizierenden, sondern auch für seine Umwelt gefährlich ist. Anschließend möchte ich Wege aufzeigen, wie Männer, die sich von diesem Artikel angesprochen fühlen, aus ihrer Misere flüchten können.

Fangen wir mit den drei üblichsten Charaktereigenschaften eines Beta-Mannes an.

Die 3 Anzeichen eines Beta-Mannes

Er priorisiert stets das Wohlergehen der anderen

Der Beta-Mann ist ein sogenannter People-Pleaser. Er versucht seine Erfüllung im Leben dadurch zu erlangen, dass er sich stets hinten anstellt und den Bedürfnissen der anderen Menschen Vorrang gibt. Während manche Beta-Männer über kein Durchsetzungsvermögen verfügen und deshalb Schwierigkeiten haben, ihren Willen zu bekommen, gibt es auch jene, die ihre Selbstlosigkeit lediglich vorspielen, um auf diesem Wege von anderen gemocht zu werden. Sie spielen scheinheilig einen Altruisten, obwohl hinter der Maskerade nicht selten ein Egoist steckt, der stets darum bemüht ist, andere Menschen zu manipulieren und auf diesem Wege seinen Willen durchzusetzen. Da Beta-Männer keinen Mut aufbringen können, um offen über ihre Bedürfnisse zu sprechen und sich häufig für ihr Verlangen schämen, müssen sie ihre eigentlichen Intentionen stets verdeckt halten.

Natürlich wäre es schön, in einer Welt leben zu können, in der jeder Rücksicht und Nächstenliebe priorisiert. Ein bekanntes Sprichwort besagt aber nicht ohne Grund „The key lies in moderation“ (Der Schlüssel liegt im Maß).

Wenn man kein gesundes Gefühl dafür entwickelt, wann man die eigenen Bedürfnisse über die der anderen setzen sollte, riskiert man dadurch, von Menschen ausgenutzt und ins Lächerliche gezogen zu werden. Bemerkt ein Beta-Mann, dass er auf diesem Wege keinen Erfolg hat, denkt er nicht daran seinen Kurs zu wechseln. Viel eher versucht er durch übertriebene Nettigkeit sein Ziel zu erreichen.

Er fragt sich stets, was andere über ihn denken

Ein Beta-Mann will „Fehler“ um jeden Preis vermeiden. Als Fehler bezeichnet er jedes Verhalten, das im Nachhinein droht, von anderen Menschen verpönt oder nicht befürwortet zu werden. Er hat Schwierigkeiten damit, selbstständig Entscheidungen zu treffen und lässt sich daher immer von anderen Menschen beeinflussen. Daher bemerkt er häufig nicht, wie andere Menschen Kontrolle über sein Leben ausüben.

Vor allem der Misserfolg bei Frauen führt bei vielen Beta-Männern dazu, dass sie ihr Leben nach den Vorstellungen der Frauenwelt richten. Überzeugt davon, genau zu wissen, was Frauen wollen, beugen sie sich der öffentlichen Meinung und versuchen den „idealen Mann“ zu verkörpern, den Frauen vergöttern.

Weibliche Bestätigung ist sein Lebenselixier, ohne das er nicht leben kann. Bekommt er negatives Feedback oder bleibt die Validation aus, die er sich von Frauen erhofft, fühlt er sich gekränkt und sucht verzweifelt nach Wegen, wie er diese bekommen kann.

Er landet bei Frauen stets in der Friendzone

Natürlich versucht auch der typische Beta-Mann sein Glück bei Frauen. Seine übertriebene Höflichkeit und seine unterwürfige Art führt im Umgang mit Frauen aber fast immer dazu, dass er von ihnen nicht als Mann, sondern als Freund angesehen wird.

Seine Niederlage versucht er dadurch zu rechtfertigen, dass er „anders als die meisten Männer“ ist und Frauen seine Einzigartigkeit nicht erkennen können. Er ist stolz darauf ein richtiger Nice Guy zu sein und glaubt überzeugt daran, im Gegensatz zu anderen Männern nicht immer nur „das Eine“ zu wollen.

Erwidert eine Frau seine sexuellen Bedürfnisse nicht, fühlt er sich betrogen, da er durch sein Anspruchsdenken davon überzeugt ist, dass die Frauenwelt ihm etwas schuldet und ihn ungerecht behandelt.

Das sich immer wiederholende Spektakel könnte er dadurch verhindern, dass er seinen Mann steht und Frauen gegenüber seine Intentionen klar äußert. Ein Beta-Mann schämt sich jedoch für seine Bedürfnisse und versucht daher auf die unaufrichtige Art und Weise sein Ziel zu erreichen. Auf diesem Wege glaubt er, der Ablehnung einer Frau entkommen zu können, da sein fragiles Selbstbewusstsein einer solchen Niederlage nicht standhalten könnte.

Warum es nicht deine Schuld ist, wenn du ein Beta-Mann bist

Sollte dieser Artikel mit dir resonieren und bist du dir sicher, dass die von mir genannten Anzeichen eines Beta-Mannes auf dich zutreffen, solltest du dir über eine Sache im Klaren sein:

Wenn du bisher dein Leben nach diesen Überzeugungen gelebt hast, ist es nicht deine Schuld, dass du auf den falschen Weg gebracht wurdest.

Tief in unserer Genetik verankert ist der Wunsch, von anderen um jeden Preis akzeptiert zu werden und unser Selbstbewusstsein von den Meinungen der anderen abhängig zu machen. Denn bisher hat im Laufe der Evolution genau dieser Geltungsdrang des Menschen viele überlebenswichtige Vorteile mit sich gebracht.

Von anderen nicht akzeptiert zu werden, hat geschichtlich nämlich oft dazu geführt, dass Individuen gesellschaftlich exkludiert wurden und sich einsam und allein den Bedrohungen des Lebens stellen mussten – und das meist ohne Erfolg.

Auch unsere Erziehung hat vielen von uns gewiss kontraproduktive Gewohnheiten mit auf den Weg gegeben. Uns wird immer suggeriert, dass wir im Leben immer „auf Nummer sicher“ gehen, Autoritäten einfach Folge leisten und ja nicht aus der Reihe tanzen sollen. Und selbst dann, wenn das Elternhaus sich darum bemüht, ihren Kindern autarke Werte zu vermitteln, ist man stets von Menschen umgeben, die ganz genau wissen, wie man sein Leben zu führen hat, woran man zu denken hat und was man tun sollte. Mit diesen vielen verschiedenen Meinungen haben diese Menschen oft vieles im Sinn – selten aber unser eigenes Wohlergehen.

Wege aus der Identitätskrise

Versteht man nun, was man meint, wenn man von einem Beta-Mann spricht und kann man sich vorstellen, wie kräftezehrend so ein Leben sein kann, das sich stets nach den anderen richtet, hat man bereits eine große Hürde überwunden.

Eine gestandene Person zu sein und die Zügel des Lebens in die Hände zu nehmen, bedeutet letztendlich nur eine Sache:

Sich mutig den Ängsten zu stellen und kompromisslos von nun an das Leben führen zu wollen, dass selbstbestimmt gelebt und nicht durch andere Menschen beeinflusst wird. Unbequemlichkeiten, die das Leben nun mal durchziehen, müssen von nun an als Chancen angesehen werden, die dem persönlichen Wachstum dienen. Und das ein Leben lang.

Natürlich ist so ein Leben nicht leicht – nicht ohne Grund sind die meisten Männer weit davon entfernt, auch nur ansatzweise das Leben zu genießen, das sie eigentlich leben wollen. Zwar sind sie unzufrieden mit ihren persönlichen Umständen, der Komfort verführt sie jedoch immer wieder aufs Neue dazu, das Handtuch hinzuwerfen und dabei zuzusehen, wie das Leben an ihnen vorbeizieht. Im kurzen Moment ist es immer einfacher, sich dem Status Quo hinzugeben.

Deinen inneren Beta-Mann zu töten, bedeutet, dass du die Verantwortung dafür übernimmst, von nun an für das Leben zu kämpfen, das du wirklich haben willst.

Was ist DEINE Mission?

Stelle dir daher die wichtige Frage: Was ist DEINE Mission? Was möchtest du erreicht haben, bevor du eines Tages deinen letzten Atemzug nehmen wirst? Halte dir immer vor Augen, dass es hier kein richtig oder falsch gibt. Es ist lediglich wichtig, dass du einen Weg gehst, der deinen persönlichen Vorstellungen entspricht und dass du entschieden dein Ziel verfolgst.

Erwarte kein glückliches Leben, wenn du nicht die Bereitschaft zeigst, kompromisslos an deiner Mission zu arbeiten. Ganz egal, ob du ein Unternehmen starten möchtest, eine besondere Fähigkeit lernen willst oder andere Hürden meistern musst. Es ist wichtig, dass du mit dem Warten aufhörst und endlich damit anfängst!

Die meisten Menschen versuchen in ihrem Leben andauernd auf Nummer sicher zu gehen. Sie vernachlässigen ihre Bedürfnisse und Leidenschaften, weil sie Angst vor möglichen Konsequenzen haben. Ebenso verkaufen sie ihre Chance auf Glück und Zufriedenheit und versuchen um jeden Preis in das gesellschaftliche Muster zu passen, in der Hoffnung, auf diesem Wege glücklich zu sein. Sind sie in diesem Verhaltensmuster erst einmal gefangen, müssen sie als passive Betrachter dabei zusehen, wie das Leben an ihnen vorbeizieht.

Finde DEINE Mission, überlege dir, welche Erwartungen du an das Leben stellen möchtest und sei unerbittlich, wenn es um das Erreichen deiner Ziele geht.

Suche nach keiner Seelenpartnerin, die dich komplettiert

Jeder von uns brauch das Gefühl, geliebt und wertgeschätzt zu werden. Und selbstverständlich spielen Frauen für einen Mann eine sehr zentrale Rolle im Leben. Viele Beta-Männer vertreten jedoch die Meinung, dass sie keine vollwertigen Menschen sind, wenn sie keine Frau an ihrer Seite haben, die stets ihren Wert bestätigt und ihnen das Gefühl gibt, liebenswert zu sein.

Diese Überzeugung führt bei vielen Beta-Männern dazu, dass sie Frauen auf ein Podest stellen und idealisieren. Sie bücken sich bei jeder Gelegenheit, in der Hoffnung, so auf sich aufmerksam zu machen und sich bei einer Frau zu qualifizieren. Dadurch hinterlassen sie einen bemitleidenswerten Eindruck und verkörpern genau die Qualitäten, die die meisten Frauen nicht in einem Mann suchen.

Verabschiede dich von der Überzeugung, dass du eine Frau finden musst, die dich komplettiert und konzentriere dich stattdessen auf deine Persönlichkeitsentwicklung!

Stehe deinen Mann

Ein weiteres Kennzeichen eines richtigen Alpha-Mannes ist die Tatsache, dass er unter keinen Umständen respektloses Verhalten toleriert. Er betrachtet sich nicht als Fußabtreter und duldet es nicht, wenn jemand etwas sagt oder tut, was gegen seine persönlichen Richtlinien verstößt.

Vergleiche dies mit Männern, die das Gegenteil eines Alpha-Mannes verkörpern. Sie sind von den Meinungen anderer Menschen abhängig und verstoßen regelmäßig gegen ihre eigenen Glaubenssätze, in der Hoffnung, dadurch Bestätigung und Anerkennung zu erlangen. Stattdessen werden sie oft respektlos behandelt und als Person nicht wertgeschätzt.

Zwar respektiert ein Alpha-Mann die Meinungen anderer, beugt sich jedoch nicht ihren Vorstellungen und bleibt seiner eigenen Person treu.

Solltest du dich schon bald in einer unangenehmen Situation befinden, in der jemand etwas sagt oder tut, was dir nicht gefällt, musst du deinen Mann stehen. Erkenne, dass es nichts bringt, Konflikte um jeden Preis verhindern zu wollen. Falle nicht auf die Überzeugung herein, dass du durch Konfliktvermeidung dein Leben angenehmer und friedvoller gestaltest und kommuniziere stets deine Meinung.


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