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Es gibt ein fundamentales, menschliches Bedürfnis, nachdem wir uns alle sehnen: tiefgründige und emotionale Beziehungen zu anderen Menschen. Auch wenn wir Zusammenhalt in unserer Familie suchen und gewisse Elemente dieses Bedürfnisses durch unsere Freundschaften befriedigen können, sind es meist unsere romantischen Beziehungen, in denen wir die wichtigsten Verbindungen aufbauen. Kommunikation ist bekannterweise der Grundbaustein für eine glückliche und gesunde Beziehung. Damit sind jedoch keine oberflächlichen Plaudereien gemeint, die lediglich dem Zweck dienen sollen, für einen Informationsaustausch zwischen zwei Liebenden zu sorgen. Eine tiefgründige Bindung in einer Partnerschaft aufzubauen, verlangt deshalb mehr als ein regelmäßiges „Und? Alles klar bei dir?„. Die Voraussetzung dafür ist der Wille, mithilfe der Kommunikation tiefer zu graben und so an die Träume und Wünsche unseres Partners zu gelangen. Die Kommunikation in der Beziehung verbessern bedeutet deshalb vor allem, dass man den Wert des Zuhörens verstanden hat.

Der Schlüssel zu einer verbesserten Kommunikation in der Beziehung

Das vielleicht größte Missverständnis vieler Personen ist die Annahme, dass eine erfolgreiche Kommunikation lediglich aus Konversationen und der richtigen Wortwahl besteht. In einer Beziehung bedeutet es jedoch, dass man eine Verbindung aufbaut und durch verbale und nonverbale Fähigkeiten die Bedürfnisse des Partners erfüllt. Ziel ist es deshalb, dem Partner stets das Gefühl zu vermitteln, dass man ein aufrichtiges Interesse an seinen Perspektiven hat, stets darum bemüht ist Hilfe anzubieten und ihm die Sicherheit gibt, die verlässlichste Unterstützung in seinem Leben zu sein.

Anzeichen dafür, dass eure Kommunikation verbesserungswürdig ist

Unabhängig davon, wie lange ihr schon miteinander zusammen seid: Selbst die kleinsten Missverständnisse können zu ernstzunehmenden Problemen werden, wenn die Kommunikation defizitär ist. Eine ineffektive Verständigung kann dazu führen, dass unser Partner in die Defensive geht und sich gekränkt fühlt oder sich vielleicht sogar distanziert, wenn man versucht, Problemlösungen zu finden.

Was sind eindeutige Indikatoren dafür, dass die Kommunikation in einer Beziehung verbesserungswürdig ist?

  • Du hast Probleme damit, zu deinem Partner vollständig durchzudringen. Ihr neigt öfter dazu, euch immer wieder über die gleichen Probleme zu unterhalten, ohne dabei konstruktive Lösungen zu finden.
  • Normale Unterhaltungen arten häufig bei euch zu Auseinandersetzungen aus.
  • Ihr habt Angst davor, gewisse Themen in eurer Partnerschaft anzusprechen, um so Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen.
  • Ihr habt das Gefühl, nicht mehr dazu in der Lage zu sein, über wirklich tiefgründige Themen zu sprechen und deshalb scheinen eure Unterhaltungen überwiegend oberflächlich zu sein.

Die Kommunikation in der Beziehung verbessern – 7 Gesetze für eine erfolgreichere Verständigung

Paar sitzt auf einem Bett

Erkenne euren Kommunikationsstil

Bevor man sich Gedanken darüber macht, wie man die Kommunikation in der Partnerschaft verbessern kann, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass nicht alle Menschen die gleiche Kommunikationsweise bevorzugen. Während manche Personen einen besonderen Wert auf Unterhaltungen legen, präferieren einige den Körperkontakt über alles andere oder fühlen sich unwohl bei dem Gedanken, jemandem gegenüberzusitzen und offen über Gefühle zu sprechen. Mit Sicherheit kennst du dich selbst gut genug, um genau zu wissen, was deiner Meinung nach eine erfolgreiche Kommunikation voraussetzt.

Vielleicht bemüht sich deine bessere Hälfte darum, dir mitzuteilen, was er/sie von dir brauch. Trotzdem ist es ratsam, genaustens darauf zu achten, wie dir diese Information mitgeteilt wird. Denn ansonsten verpasst du die Chance, das Vertrauen und die Intimität zwischen euch aufzubauen, was früher oder später nur zu Frustration auf beiden Seiten führt.

Möchtest du den Kommunikationsstil deines Partners ergründen, solltest du versuchen wahrzunehmen, welche Hinweise dir bei euren Konversationen gegeben werden. Bevorzugt er/sie es, wenn du sprichst und über deine Gefühlslage sprichst? Wie reagiert er/sie, wenn du dich darum bemühst, den Augenkontakt stets aufrechtzuerhalten und dich in Unterhaltungen überwiegend zurückhältst, um ein besserer Zuhörer zu sein? Unter Umständen kann es sogar sein, dass all diese Ausdrucksformen von ihm/ihr gar nicht besonders wahrgenommen werden. Deshalb besteht die Möglichkeit, dass du dir bisher Mühe gegeben hast, auf genau diese Dinge zu achten, obwohl dein Partner in euren Konversationen diese Hinweise gar nicht wahrnimmt.

Während manchen Personen ein liebevolles „Ich liebe dich“ ausreicht, spüren einige erst dann die Warmherzigkeit ihres Partners, wenn diese Worte mit Berührungen einhergehen. Nicht selten kommt es vor, dass Menschen, die diesen Körperkontakt wertschätzen, sich selbst darüber gar nicht im Klaren sind. Sie sind dann selbst davon überzeugt, dass einfache Worte ihnen bereits ausreichen, doch verspüren eine ihnen unerklärliche Unzulänglichkeit, wenn die körperliche Nähe ausbleibt.

Sei offen und ehrlich

Offenheit und Ehrlichkeit muss deine oberste Priorität sein, wenn du die Kommunikation in der Beziehung verbessern möchtest. Sich von Diskussionen zu distanzieren, um beispielsweise Ärger aus dem Weg zu gehen, scheint vielen Menschen manchmal die bessere Alternative zu sein. Sie glauben somit unnötigen Konflikten aus dem Weg gehen zu können und sind davon überzeugt, ihre Beziehung dadurch schützen zu können.

Sei dir jedoch sicher, dass diese Herangehensweise kein sinnvoller Ersatz für aufrichtiges Vertrauen in einer Partnerschaft ist. Unter gewissen Umständen ist es ratsam, sich einen Moment Freiraum zu schaffen, besonders dann, wenn man das persönliche Bedürfnis verspürt, sich vorübergehend von einem Streit zu distanzieren zu müssen. Sollte eine Diskussion zu emotional und geladen sein, kann es für alle Beteiligten recht hilfreich sein, sich darauf zu verständigen, zu einem späteren Zeitpunkt weiterzureden, um die aufgestauten Emotionen erst einmal abbauen zu lassen.

Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass selbst dann, wenn du mit deinem Partner nicht in eine Kerbe schlägst und ihr verschiedene Meinungen habt, ihr euch darauf verlassen könnt, dass eure Worte gehört und respektiert werden.

Vielleicht ist dein Partner derjenige, der große Schwierigkeiten damit hat, sich den diskussionsbedürftigen Themen zu widmen. Unter diesen Umständen hast du das Gefühl, dass du deiner Beziehung zum Wohle deine angestauten Emotionen für dich behältst, um Problemen aus dem Weg zu gehen. Wie bereits gesagt, scheint Vermeidung zwar eine Option zu sein, langfristig kann sie der Partnerschaft Steine in den Weg legen und euch davon abhalten, erfolgreich zu kommunizieren. Die Intimität und das Vertrauen, welches ihr euch bisher hart erarbeitet habt, wird dann im Laufe der Zeit immer mehr nachlassen, bis vielleicht sogar das Beziehungsende unvermeidbar ist.

Vermeidet es, euren Problemen aus dem Weg zu gehen und lasst euch nicht von der Überzeugung leiten, dass man ihnen einfach ausweichen kann.

Versuche nicht, die Gedanken deines Partners zu lesen

Manchmal genügt ein Blick, um genau zu wissen, was im Innenleben eines Menschen vor sich geht. Dennoch ist es nicht immer leicht und wenn wir ehrlich sind, sollten wir uns in den meisten Fällen von dem Versuch fernhalten, Gedanken lesen zu wollen. Mache es deshalb zur Gewohnheit, deinen Partner direkt zu fragen, ob etwas nicht stimmt, anstatt zu mutmaßen.

Vielleicht bist du die Person, die Sachen am liebsten für sich behält und darauf hofft, dass der Partner immer genau weiß, was mit dir los ist. Sollte dies auf dich zutreffen, wäre es ratsam, deinem Partner die Anerkennung dafür zu schenken, dass er sich darum bemüht, deine Unstimmigkeiten nicht einfach zu ignorieren. Versuche dein Bestes, stets direkt zu sein und vermeide es, deinen Partner im Dunkeln stehenzulassen.

Unter passiv-aggressivem Verhalten versteht man Äußerungen wie „Natürlich, wie du willst“ – in Situationen, in denen eigentlich klar sein sollte, dass der Sprecher etwas anderes möchte. Wenn ein Beziehungspartner sich passiv-aggressiv verhält, löst er dadurch immense Konflikte aus, die das Wohlergehen der Partnerschaft gefährden, da sie vorsätzlich dafür sorgen, dass sie für ihren Partner unerreichbar sind.

Mit Sicherheit hat jeder von uns einmal passiv-aggressiv reagiert, um so am längeren Hebel sitzen zu können und dem Partner die kalte Schulter zu zeigen. Wichtig ist nur, dass du die eigentlichen Beweggründe hinter diesem Verhalten verstehst: Wendest du ein solches Verhalten gegenüber deinem Beziehungspartner an, verlierst du das Ziel aus den Augen, gemeinsam konstruktiv an einer Lösung zu arbeiten und verwandelst eure Angelegenheit in ein Machtspiel.

Machtspiele sind in einer Beziehung, in der deine oberste Priorität Teamwork sein sollte, alberne Spielchen für Menschen, die nicht die Reife besitzen, um ihr eigenes Ego dem Wohl der Beziehung unterzuordnen. Erkenne daher, wie wichtig es ist, deinem Partner gegenüber direkt zu sein und vermeide es, Spielchen zu spielen.

Konzentriert euch auf die Gegenwart

Nicht selten kommt es vor, dass man eine Diskussion mit dem Partner über ein aktuelles Problem führen möchte, nur um dann zu bemerken, dass man im Verlaufe des Gesprächs auf alte Probleme zu sprechen kommt. Sei dir sicher, dass so etwas nichts Förderliches für eine gesunde Kommunikation in einer Beziehung ist!

In vielen Partnerschaften ist es beinahe Alltag, dass man sich erst über ein Problem unterhält und beide Personen nicht realisieren, wie sie nach und nach alte Beziehungsgeschichten herauskramen und ihrem Partner die Fehler auftischen, die er in der Vergangenheit einmal begangen hat. Dies passiert, wenn zwei Beziehungspartner vergessen, dass der eigentliche Sinn einer Unterhaltung darin besteht, sich gemeinsam konstruktiv darum zu bemühen, Lösungen für ihre Probleme zu finden. Stattdessen möchten sie um jeden Preis recht haben und in einer hitzigen Diskussion gegen ihren Partner gewinnen, anstatt sich weiterhin auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist: Zusammenhalt.

Wenn du die Kommunikation in der Beziehung verbessern möchtest, musst du dir stets vor Augen halten, worum es euch wirklich geht, wenn ihr euch streitet. Jemandem vergangene Fehler ein weiteres Mal aufzutischen, hat in den meisten Fällen keinen produktiven Mehrwert und führt lediglich dazu, dass ihr beide am eigentlichen Ziel vorbeischießt.

Lerne es, zu verzeihen

Wir alle machen einmal Fehler. Vielleicht gab es in deiner Beziehung schon eine Situation, in der du die Gefühle deines Partners verletzt hast und seine Bedürfnisse ignoriert hast. Mache dir unter solchen Umständen niemals die Hoffnung, dass dein Beziehungspartner irgendwann deine Fehler vergessen wird oder eine einfache Erklärung ausreichend sein kann, um die Sache anschließend einfach unter den Teppich kehren zu können.

Oft denkt man, dass ein Eingeständnis die Sache nur noch verschlimmert und deshalb wird oft auch auf diesem Wege versucht, Problemen auszuweichen. Realisiere, wie unglaublich stark die Wirkung einer Entschuldigung sein kann, wenn du deinem Partner klarmachst, dass du dazu bereit bist, die volle Verantwortung für dein Verhalten zu übernehmen.

Häufig kommt es vor, dass Männer Probleme damit haben, sich ihre Fehler einzugestehen. Dies hat nicht selten etwas mit der Tatsache zu tun, dass ihnen der gesellschaftliche Einfluss im Nacken sitzt, der ihnen suggeriert, dass das Eingestehen von Fehlern ein Zeichen von Schwäche sei. Dabei ist oft das Gegenteil der Fall: Die volle Verantwortung zu übernehmen, beweist nicht nur Reife, sondern auch Charakterstärke!

Achte auf deine Körpersprache

Die Kommunikation in der Beziehung verbessern bedeutet nicht, dass man andauernd das Richtige sagt und stets eine passende Antwort parat hält. Körpersprache hat einen überragenden Einfluss darauf, wie das, was wir sagen, von unserem Gegenüber wahrgenommen wird. Deshalb können deine Bemühungen, deinem Partner durch liebevolle Worte Unterstützung anzubieten, vergebens sein, wenn du mit verschränkten Armen vor ihm sitzt oder dein ernster Blick dazu führt, dass er das Gefühl hat, nicht mit dir auf einer Wellenlänge zu sein.

Eine erfolgreiche Kommunikation in der Partnerschaft setzt voraus, dass du nicht nur mit Worten überzeugst, sondern deine Absichten mit deinem ganzen Körper zeigst. So könntest du dich beispielsweise nach vorne lehnen, um den Eindruck zu verstärken, dass du seine/ihre ungeteilte Aufmerksamkeit hast oder durch eine sanfte Berührung deinen Beistand nonverbal zu unterstreichen.

Zeige deshalb stets mit gesamtem Körpereinsatz, dass du voll und ganz auf der Seite deines Partners stehst. Du wirst dich wundern, wie eine offene und liebevolle Körperhaltung Menschen aus ihrer Defensive locken kann und ihre Bereitschaft erhöht, mit dir statt gegen dich zu kämpfen.

Nehmt euch sinnvolle Auszeiten, um sachlich weiterdiskutieren zu können

Wie bereits erwähnt, ist in Beziehungen das Ausweichen von Problemen niemals eine gute Idee. Manchmal kann jedoch auch eine konstruktive Unterhaltung so kräftezehrend sein, dass es ratsam wäre, sie zu einem späteren Zeitpunkt weiterzuführen.

Wenn du das Gefühl hast, dass entweder du oder dein Partner im Laufe eines Gesprächs zu emotional werdet, um weiterhin konstruktiv zusammenarbeiten zu können, ist es völlig in Ordnung, wenn ihr vorübergehend eine Auszeit voneinander nimmt. Manchmal reicht ein kleiner Spaziergang, um wieder sachlicher werden zu können und die Unterhaltung dort wiederaufnehmen zu können, wo man sie pausiert hat.

Unter keinen Umständen solltest du diesen Tipp unterschätzen. Aus persönlicher Erfahrung kann ich garantieren, dass sinnvolle Diskussionspausen bereits in meinem Beziehungsleben große Wunder gewirkt haben. Du wirst dich wundern, wie leicht es sein kann, zusammen als Paar Lösungen zu finden, wenn angestaute Emotionen nicht mehr im Weg stehen.

Zusammenfassend kann man also sagen…

Wie kann man die Kommunikation in der Beziehung verbessern?

  • Erkenne euren Kommunikationsstil
  • Sei offen und ehrlich im Umgang mit deinem Partner
  • Versuche nicht, die Gedanken deines Partners zu lesen
  • Konzentriere dich stets auf gegenwärtige Probleme
  • Lerne es, zu verzeihen
  • Achte auf deine Körpersprache
  • Nehmt euch sinnvolle Auszeiten, um sachlich weiterdiskutieren zu können


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